Barriere­freiheits­stärkungs­gesetz (BFSG) – Neue Pflichten für Websites in Österreich

01. Aug. 2024
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Barrierefreiheit ist längst kein „Nice-to-have“ mehr, sondern eine gesetzliche Verpflichtung. Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) setzt Österreich die EU-Richtlinie 2019/882 – den European Accessibility Act – um. Für Unternehmen bedeutet das: Ab Juni 2025 müssen Websites und digitale Anwendungen barrierefrei sein. Dieser Beitrag erklärt, was genau auf Betriebe zukommt, welche Chancen darin stecken – und wie Sie Ihr Webprojekt rechtzeitig fit machen.

👉 Tipp: Wenn Sie konkrete Unterstützung bei der Umsetzung suchen, finden Sie weitere Infos auf unserer Seite
Webdesign Agentur Wien sowie auf der
Webdesign Agentur Graz für Unternehmen aus der Steiermark.

Warum Barrierefreiheit jetzt zur Pflicht wird

Die Idee hinter dem Gesetz ist einfach: Jede:r soll digitale Inhalte unabhängig von Einschränkungen nutzen können – ob mit Screenreader, Tastaturnavigation oder spezieller Software. Für Unternehmen bedeutet das nicht nur die Einhaltung einer Vorschrift, sondern auch den Zugang zu einer größeren Zielgruppe. Rund 10 % der Bevölkerung in Österreich lebt mit einer Behinderung – rechnet man temporäre Einschränkungen oder altersbedingte Barrieren hinzu, betrifft das einen erheblichen Teil der Gesellschaft.

Welche Branchen besonders betroffen sind

Das BFSG richtet sich an fast alle Branchen, die digitale Services bereitstellen. Besonders relevant ist es für:

  • Banken & Finanzdienstleister: etwa beim Online-Banking.
  • E-Commerce & Onlineshops: von der Produktsuche bis zum Checkout.
  • Telekommunikation: Internetportale und Apps.
  • Transport & Tourismus: Online-Buchungssysteme, Fahrpläne, Hotels.
  • Dienstleistungsportale: z. B. Terminbuchungen.

👉 Für Unternehmen, die ohnehin einen Relaunch oder eine neue Website planen, ist jetzt der beste Zeitpunkt, das Projekt gleich barrierefrei aufzusetzen.

Die wichtigsten Anforderungen des BFSG

Bis spätestens 28. Juni 2025 müssen Websites den WCAG 2.2 (Level A & AA) entsprechen. Dazu zählen u. a.:

  • Bedienbarkeit per Tastatur
  • ausreichende Farbkontraste
  • skalierbare, lesbare Schriftarten
  • Alternativtexte für Bilder
  • Untertitel und Transkripte für Videos

Zusätzlich sind eine technische Dokumentation sowie ein Konformitätsbewertungsverfahren vorgeschrieben.

Ausnahmen & Übergangsregelungen

  • Kleinunternehmen: mit weniger als 10 Mitarbeitern oder < 2 Mio. € Umsatz sind von der Pflicht ausgenommen.
  • Übergangsregelungen: Bestehende Terminals oder Geräte dürfen bis 2030 bzw. 2040 weiterverwendet werden.

Barrierefreiheit als Wettbewerbsvorteil

Neben der Vermeidung von Strafen bringt Barrierefreiheit konkrete Vorteile:

  • Neue Kundengruppen erschließen: größere Reichweite.
  • Bessere Nutzererfahrung: für alle Besucher, nicht nur Menschen mit Einschränkungen.
  • Image & Vertrauen stärken: klares Signal für soziale Verantwortung.
  • SEO-Bonus: Google bewertet barrierearme, nutzerfreundliche Websites oft positiv.

Fazit

So setzen Unternehmen Barrierefreiheit praktisch um

  • Klare Schriften & Kontraste: für gute Lesbarkeit.
  • Vergrößerbare Texte: ohne Layoutbrüche.
  • Alt-Texte & Untertitel: konsequent einsetzen.
  • Einfache Navigation: auch für Screenreader.
  • Verständliche Sprache: statt unnötigem Fachjargon.

Hilfreiche Tools: WAVE Accessibility Tool, Color Contrast Checker, Screenreader-Tests mit JAWS/NVDA.

Fazit: Jetzt handeln statt später nachbessern

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz verändert die digitale Landschaft in Österreich nachhaltig. Unternehmen, die frühzeitig reagieren, sichern sich nicht nur rechtliche Konformität, sondern auch zufriedene Nutzer, eine größere Reichweite und Wettbewerbsvorteile.

Wir von bitSTUDIOS begleiten Firmen bei der barrierefreien Umsetzung – von der Analyse bis zum Relaunch. Ob in Wien, Graz oder österreichweit: Gemeinsam schaffen wir digitale Lösungen, die wirklich alle erreichen.

👉 Mehr erfahren:
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Über den Autor

Aiman Bazina

A. Bazina ist ein Technologie-Enthusiast mit 15 Jahren IT-Erfahrung. Spezialisiert auf Webdesign, -entwicklung & SEO. Gründer von bitSTUDIOS KG.

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